02. Kunstgeschichte: Das „finstere“ Mittelalter erhellt. Ausgebucht!!!!!!
Thomas Huth, KunsthistorikerIm Allgemeinen setzt man für das, was man mit Mittelalter bezeichnet, die Zeit zwischen dem Untergang des Römischen Reiches und der Spaltung der abendländischen Christenheit durch die Reformation an. Eine sehr lange, sehr facettenreiche und vor allem auch sehr dynamische Zeitspanne, entwickelte sich doch besonders in der Zeit zwischen der Jahrtausendwende und der Entdeckung Amerikas, die Grundlage für das, was wir unter abendländischer Kultur und Geistigkeit verstehen. Besonders deutlich wird das, wenn man die Zeugnisse der Architektur von den wuchtigen Bauten der Salierzeit bis hin zu den letzten und filigransten Werken der späten Gotik um 1500 betrachtet. Aber auch Bildhauerei und Malerei erlebten in jenen Jahrhunderten einen unglaublichen Wandel vom starr Formelhaften hin zum fast schon modern anmutenden Individuellen.
In einem Seminar über drei Vormittage wird diese Entwicklung an exemplarischen Beispielen dargestellt und ein neues Verständnis für eine Epoche geweckt, die allzu oft als finster verschrien war und deren beste Zeugnisse in ihrer Eleganz und Lebensbejahung dieses ungerechtfertigte Vorurteil glänzend widerlegen.
Der Schwerpunkt wird dabei auf der Entwicklung in Mitteleuropa liegen.